16jährige „Blende-Gewinnerin“ mit der Sommerakademie auf Sylt

„Triptychon“ Foto: Charlotte Obertreis
„The best teachers are those who show you where to look, but don’t tell you what to see.“
Alexandra K. Trenfor

„Wenn ich an diese Woche auf Sylt zurück denke, wird mir ganz warm ums Herz und ich beginne zu strahlen. Einfach, da ich all diese Menschen dort ganz fest in mein Herz geschlossen habe und mich die Zeit sehr berührt und geprägt hat.

Die Sommerakademie war für mich eine Reise ins Unbekannte und schlussendlich auch zu mir selbst. 

Ganz besonders fasziniert haben mich die wundervollen Coaches, die mich genau dort abgeholt haben, wo ich stand und mich in dieser Woche in einer ganz tollen Art und Weise unterstützt und begleitet haben.“

Charlotte Obertreis, 16 Jahre

Charlotte hat beim Fotowettbewerb „Blende 2019“, der jährlich bundesweit ausgetragen wird in der  Kategorie, „Farbenspiele“ den ersten Preis gemacht und damit eine Teilnahme an der „Sommerakademie“ von „WennHeldenReisen“ gewonnen.

Es ist erstaunlich, dass Charlotte überhaupt Zeit hatte, mit den Helden zu dem einwöchigen Fotokurs nach Sylt zu fahren.  Schließlich ist sie gut unterwegs als (Tier-) Fotografin, spielt zwei Instrumente, engagiert sich in Bereichen der Psychologie und geht nebenbei zur Schule.

Während sie noch an einem Auftrag arbeitet, bevor sie mit ihren Eltern in den Sommerurlaub aufbricht, hat sie mir von sich und ihren Erlebnissen bei der Sommerakadamie erzählt.

blog: Charlotte, was bewegt dich gerade?

Meine Ausstellung, die ich jetzt mache:

Ich hatte wirklich jedem von Sylt erzählt, weil ich einfach so begeistert war. Und gar nicht anders konnte, als es einfach jedem unter die Nase zur reiben, wie toll das war, weil ich einfach so begeistert war.

Ich durfte dann eine Woche Praktikum in der psycho-onkologischen Abteilung eines Krankenhauses machen und das war eine total bewegende Zeit …. Da habe ich eben auch von Sylt erzählt. Und dann am Ende haben sie mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, die nächste Ausstellung in ihrer ambulanten Abteilung zu machen. Und ab Mitte September werden dann da meine Bilder hängen und da bin ich schon sehr gespannt …

blog: Was interessiert dich an der Fotografie?

Zuerst war da der Wunsch nach schönen Bildern. Dann der Umgang mit Menschen. Momente festzuhalten, auch ungestellte Momente, und Charaktere. Erinnerungen zu schaffen. …. Es ist einfach, oberflächliche Bilder zu machen. Aber es ist schön, verborgene Seiten von einem Mensch oder Tier zeigen zu können, die dann auf den Bildern zu sehen sind, ohne dass man darüber sprechen muss. Dinge, die man nicht so nach außen tragen möchte, man aber trotzdem ausstrahlt.

Die Fotografie ist da so ein Weltenöffner, durch den ich so viele tolle Menschen kennenlerne und Verbindungen aufbauen kann, die mir sonst nicht möglich wären. Das sind ganz wertvolle Stunden, die ich da verbringe. Auch die Helden hätte ich ja sonst nicht kennengelernt. Und das wäre nicht schön gewesen.

blog:  Wie war es auf Sylt?

Ich kam zurück und war total erfüllt und das ist immer noch so in mir, weil das einfach so schön war, eine der schönsten Wochen in meinem Leben überhaupt, weil das so tolle Begegnungen und so tolle Gespräche waren.

Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es auch so tiefgehend ist. Ich hatte mich vorher nicht so mit dem Kurs beschäftigt, weil ich ganz unvoreingenommen hineingehen wollte. Ich kam hin, wusste gar nix und hab mich einfach überraschen lassen. War von Anfang an total gefesselt von den Dreien. (den Dozenten  der Sommerakademie: Carmen Kubitz, Martin Timm und Jürgen Wassmuth, Anm.d.Red.) Ihre Menschenkenntnis ist einfach unheimlich toll. 

Fotografisch war es zuerst schwierig. Ich war ja bisher an allem nah dran, an den Tieren und Menschen… Zu abstrakter Fotografie hatte ich keinen Bezug und sie war mir fremd.

Da war es schon schwierig, den Absprung zu schaffen, von diesen ganzen „dinghaften“ Sachen wegzukommen und dieses Neue zu zulassen und zu entdecken. Ich bin froh, dass ich mich darauf eingelassen habe und mal ausprobiert habe, wie es ist, nichts Gegenständliches zu fotografieren. War nicht einfach, aber hat sich wirklich gelohnt.

blog: Wie hast du den Einstieg ins Abstrakte geschafft?

Ich habe gemerkt, ich darf nicht so viel nachdenken, und ich muss auch nicht genau wissen, was ich wie fotografiere und warum überhaupt. Viel mehr die Intuition, die mir zeigt, wie wann und wo ich meine Bilder machen kann. …

Anfangs habe ich das Nachdenken schon gebraucht, um alles zu verarbeiten, aber dann, als es soweit war, konnte ich auch den Kopf ausstellen. Irgendwann war ich dann so in meiner Welt, drinnen, Raum und Zeit haben keine Rolle mehr gespielt und die Bilder sind einfach entstanden.

blog: Wir wirken diese neuen Bilder auf dich?

Ich nehme sie ganz anders wahr. Von meinen Landschaftsbildern, die ich normalerweise  mache, weiß ich ganz genau, wo ich bei der Entstehung des Fotos war und welcher Moment das war. 

Die Bilder hier haben für mich viel mehr Aussage,  natürlich auch durch die ganzen Gespräche darüber. Sie lassen viel mehr Freiraum für eigene Gedanken, sie lassen zu, dass man sich ein eigenes Bild macht, tiefer einsteigt…

blog: Wie war das als Jugendliche zwischen lauter Erwachsenen?

Ich fand es toll, auf Grund meines Alters nicht anders behandelt zu werden, denn der Altersunterschied in der Gruppe war schon sehr groß…. dass ich so genommen wurde, wie ich war und nicht auf mein Alter reduziert wurde. Und von den Lebenserfahrungen der anderen profitieren konnte. Der Altersunterschied ist für mich total unwichtig, ich fand es toll, so zum Nachdenken angeregt zu werden. 

Ich kam zurück und meinte, Mama, Papa, ich muss da nochmal hin. Egal wann und wie, ich muss das nochmal mitmachen.

blog: Welches sind deine Lieblingsbilder aus dieser Woche?

Das Nichts, Das Triptychon und das Panorama.

Diese Bilder zeigen am ehesten den Prozess, den ich durchgemacht habe in der Woche, und mit denen ich am meisten verbinde. Das Triptychon zeigt die Hoffnung so, wie ich sie eben im einem Bild darstellen würde, Das Nichts zeigt meinen inneren Prozess, wie ich mir Fragen gestellt habe, die ich mir sonst nie gestellt habe. Einfach wie die Fotografie auf dem Weg zu mir ist. Das Panorama, zeigt mir Vergänglichkeit, Licht und Hoffnung.

Vielen Dank für das schöne Interview, Charlotte, und einen wundervollen Urlaub!

Sylt, Meer, Charlotte Obertreis, Sommerakademie 2019, wennheldenreisen
„Panorama“ Foto: Charlotte Obertreis
„Das Nichts“ Foto:Charlotte Obertreis

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